Bürgerinitiative     S37NeinDanke

Meine Gedanken und Sorgen zum Ausbau der S37 und darüber hinaus

 

 

Mit dem Wissen und der Erfahrung einer 62jährigen, die 35 Jahre im Ausland gelebt hat, davon 14 Jahre in den USA, 5 Jahre in Fernost, 90 Länder bereist hat und im Geschichtsunterricht sehr aufmerksam war, möchte ich an unsere Führungskräfte eine „verbitterte“ Frage stellen. Haben Sie jemals über die religiösen und ethischen Aspekte dieser wahnwitzigen Entwicklung von Verkehr und Wirtschaft nachgedacht? Es sollte doch das Ziel von Führern sein – vielleicht gab es dieses „Goldene Zeitalter“ wirklich – für das geistige, seelische und körperliche Wohl ihrer „Untertanen“ zu sorgen, was ich sehr in Gefahr sehe. Wenn in Japan ein Führer versagt hat, dann beging er Harakiri. Wenn bei uns politische Führer versagen, gehen sie in die Wirtschaft (damit meine ich aber nicht das Gasthaus), und kümmern sich wenig um das, was sie angerichtet haben.

 

Vieles deutet darauf hin, dass wir uns am absteigenden Ast einer Epoche befinden, an dem wir auch noch heftig sägen. Ja, auch das Römische Reich ging einmal unter. Damit die Römer in der dekadenten Endphase noch mehr essen konnten, haben sie die berühmte Pfauenfeder benutzt. Heute ist es nicht viel anders. Mindestens ein Viertel der Welt hungert, und die Reichen machen Abmagerungskuren, auf dass sie in Saus und Braus leben können. Deshalb führen wir scheußliche Kriege, um aus der Erde das letzte Öl raus zu pressen, dafür müssen Tausende Menschen sterben. Was machen wir denn damit? Wir bauen immer größere Lkws und immer mehr Strassen, damit wir möglichst oft sinnloses Zeug durch die Gegend transportieren können. Das nennt man Ankurbeln der Wirtschaft. Kann mir jemand sagen, ob es ethisch ist, Müll von Neapel nach Norddeutschland zu führen, WC-Papier aus Österreich nach Dänemark, und von dort Hundefutter zu uns. Lebensmittel die tagelang auf der Straße rollen, haben ihre Lebenskraft längst verloren. Essen, das vor der Haustüre wächst ist immer noch das gesündeste. 80% des Erdöls gehen für den Verkehr auf. Das ist eine Schande. 20% werden für Kunststoff und Medikamente verwendet..

 

Bei diesem sinnlosen Herumfahren produzieren die Lkws so viele giftige und krebserregende Gase, verpesten die Luft und verseuchen unsere Mutter Erde, von der wir leben und die uns ernährt. Sperren Sie sich in der Garage ein und lassen den Motor laufen. Sie sind ziemlich schnell tot. Aber in „Gottes Großer Garage Natur“ dauert das etwas länger. Das alles zeugt nicht von Respekt. Hat denn niemand den Mut zu sagen, dass das eine entsetzlich teuflische Spirale ist, ein Frevel, eine Sünde, das alles für diesen lächerlichen freien Warenaustausch geopfert wird (wir haben auch vor 20 Jahren ohne diesen Austausch gut gelebt). Das wird unsere gottgeschaffene Natur und auch uns langsam aber sicher ruinieren.

 

Ich frage mich, welche kurzsichtigen Nackerpatzerl wir unsere Führer nennen. Apropos Nackerpatzerl. Das war bei den Indianern anders. Sie hatten Achtung vor der Natur. Aber auch da hat der weiße Mann seine Überlegenheit bewiesen und konsequent alles kaputt gemacht mit seinem tollen wirtschaftlichen und rationalen Denken und Machtstreben. Ein Indianer hat nur so viele Büffel getötet wie er zum Essen gebraucht hat. Der weiße Mann hat sinnlos viele getötet, einfach nur so. Er hat nichts dazu gelernt. Was uns jetzt als Bevölkerung passiert ist nicht viel anders. Wir werden wie die Amazonas-Indianer behandelt. Andere entscheiden, was aus unserem Lebensraum gemacht wird.  Wie er ruiniert wird. Na wunderbar!!!

 

Aber vielleicht ist es gut, wenn sich der weiße Mann endlich selbst ruiniert. Die Natur kann sich dann wenigstens erholen, denn sie ist allemal stärker. Übrigens hat sich das alte Kulturvolk der Tibeter im 8. Jahrhundert gewehrt, das Rad in ihr Land zu lassen. Geistliche Führer haben die negativen Auswirkungen dieser Technik „Rad“ erkannt. Sie hatten Angst vor dem „Schnellen“ mit all seinen Konsequenzen. Aber es war nicht aufzuhalten. So haben sie die Gebetsmühle erfunden, um den negativen Aspekt des Rades „weg zu drehen und weg zu beten“. Das müssten wir schon längst tun. Ein religiöser Mensch ist der, der Verantwortung und Liebe für die Schöpfung hat. Ich bezweifle, ob wir verantwortungsvolle Führer in Politik, Wirtschaft und Kirche haben.

 

 

Dr. Hertha Sprintschnik

St. Marein 70

Neumarkt

September 2008